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Artenliste vom Tag der Artenvielfalt

Blog von: Ingeborg Fiala

Die Liste aller von den 5 Expert*innen gesichteten und bestimmten Arten ist eindrucksvoll, sie umfasst 366 Pflanzen- und Tierarten. Da tun sich Fragen auf: Sagt die Anzahl/ die Länge der Liste etwas aus? Etwa je mehr desto besser? Was beeinflusst die Länge der Liste? Gibt es Beobachtungen, die bemerkenswert sind?
Ein paar Gedanken dazu als Antwort:
Mit unseren Expert*innen waren primär die Fachbereiche Blütenpflanzen (Michael Suen und Harald Rötzer), Vögel (Wolfgang Kantner), Bienen (Bärbel Pachinger) und Heuschrecken (Thomas Zuna-Kratky) abgedeckt, sie haben aber noch Weiteres erfasst, auch Tiere aus anderen Gruppen.
Sehr wesentlich für das Ergebnis einer Erhebung ist der Zeitpunkt der Erfassung. Jeder von uns weiß, dass Blumen in einem für sie jeweils typischen Zeitabschnitt des Jahres blühen. So kommen auch die Spezialisten unter den Insekten, z.B. den Bienen, nur zur Blütezeit ihrer Futterpflanze vor.
Die meisten von Bärbel erfassten Bienen, wie auch die Ackerhummel (6), sind Generalisten.
Für Heuschrecken ist der 26. Juni in dieser Höhe ein Datum, zu dem viele noch nicht voll entwickelt sind, sondern sich noch im Larvenstadium befinden. In dieser Phase sind sie übrigens besonders schwierig zu bestimmen. Von der Alpinen Gebirgsschrecke fand Thomas bereits ein voll ausgebildetes Weibchen (8).
Überraschend ist, dass der Schwarze Apollofalter (2) mehrfach vorbeifliegend zu sehen war. Er ist nicht nur schön, sondern steht nach Europäischem Recht unter Schutz, weil er für die Gemeinschaft von naturschutzfachlichem Interesse ist.
Bemerkenswert ist, dass unter den vier möglichen Laubsängern, Fitis (4), Zilpzalp, Berg- und Waldlaubsänger, auf dem Stück Weg des Nördlichen Grafensteigs drei zu finden waren. Und bei den Vögeln hervorzuheben ist wohl auch die Sichtung eines Wanderfalken (5).
Erfreulich war die Entdeckung eines Springfrosches (7) in hohen Stauden.
In der Liste der Blütenpflanzen sind einige Endemiten, die also nur in einem begrenzten Gebiet vorkommen. Obwohl subjektiv, seien aus der großen Zahl an Pflanzen der Alpenmohn (3) und die Türkenbundlilie (1) hervorgehoben. Mit der Weißen Silberwurz (9) wurde sogar eine im Biodiversitätsmonitoring des Alpenvereins enthaltene Art gefunden. In diesem Projekt unter dem Titel „Vielfalt bewegt!“ sammelt der Alpenverein mit Hilfe aktiver Mitglieder Daten zur Verbreitung von 20 verschiedenen Pflanzen und Tieren. Unter diesen ist die Sibirische Keulenschrecke, deren Vorkommen im Gebiet aus der Vergangenheit dokumentiert ist. Wir konnten sie diesmal nicht finden. Vielleicht war es zu früh im Jahr? Vielleicht aber kommt sie in der Umgebung der Edelweißhütte nicht mehr vor?
Immer wieder ergeben sich für an der Natur interessierte Leute auf’s Neue Fragen.

Link zur Gesamtartenliste
/oeav/avAssets/docs/_edelweiss/TdA_Artenliste_gesamt_.pdf

Bildernachweis:
1…Türkenbundlilie, 2…Schwarzer Apollofalter, 3…Alpenmohn, 4…Fitis, 5…Wanderfalke, 6…Ackerhummel, 7…⁠Springfrosch, 8…Alpine Gebirgsschrecke, 9…Weiße Silberwurz
© 3 M. Fuhrmann; 4 und 6 pixapay; 5 Skeeze, pixapay; 7 C.O. Schulz; 1,2,8,9 I. Fiala