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Wir alle tragen unseren Rucksack

Alles, was du vor einem alpinen Abenteuer in deinen Rucksack packst, musst du auch selbst tragen. Deshalb ist es wichtig, die goldene Mitte zwischen nicht zu viel und nicht zu wenig zu finden. Zugegeben, das klingt einfacher, als es ist. Es benötigt leider ein paar Touren, bis man selbst darauf kommt, was nützlich war, was gefehlt hat und was unnötig war. Da gibt es keine Faustregel, denn persönliche Empfindungen sind verschieden, zum Beispiel wenn es um Kälte, Wärme, Hunger, Durst und vielen weiteren Faktoren geht. 

Drei Aspekte erscheinen uns wesentlich: 

Essen und Trinken:
Beim Bewegen oder einfach nur im Alltag gilt: „Trinken, trinken, trinken, denn die Zelle, die muss schwimmen.“ 

Im Sommer bekommt ausreichendes Trinken einen besonderen hohen Stellenwert. Wenn du erfahrungsgemäß sehr durstig bist, nimm mehr Flüssigkeit mit und trinke reichlich. Alles, was du wieder mit ins Tal schleppst, war unnötiger Ballast. Du kannst am Berg gar nicht genug trinken. Wenn die Blase drückt, regelt sich der Wasserhaushalt von selbst. Achte darauf, „intelligente“ Getränke zuzuführen. Leitungswasser hat einen genauso negativen Effekt wie Gletscherwasser. Es spült auch noch den letzten Rest an Mineralien aus deinem Körper. Genau diese Mineralien oder Elektrolyte solltest du aber zuführen (Mineralwasser, isotonische gespritzte Getränke, gesalzene Suppe). Selbst Bier ist eine valide Option, solange es während dem Sport alkoholfrei ist.

Essen soll schmecken, und Geschmäcker sind verschieden. Aber: Wenn es heiß ist, sind leicht verdauliche Snacks, Riegel, frisches Obst und Gemüse ideal. Die Leberkässemmel, der Döner oder der Schweinsbraten sollten nicht deine erste Wahl sein. 

Bekleidung und Ausrüstung:
Zum Wandern benötigst du ein T-Shirt, und je nach Jahreszeit eine wärmende Jacke und eine Außenschicht, die dich vor Wind und Wetter schützt. Ein Wechseloberteil, damit du dich bei Bedarf wieder trockenlegen kannst, ist auch sehr empfehlenswert. Bedenke jedoch: Wenn es regnen sollte, benötigst du auch eine Regenhose, sonst rinnt alles über die wasserdichte Jacke auf die Beine. Das ist nicht angenehm und wenn es kälter wird, auch für die Trittsicherheit nicht förderlich. Je nach Tour und Wetterbericht sind auch dünne Handschuhe und eine Mütze sinnvoll. 

Die Sonne ist Freund und Feind zugleich: Schütze Augen, Lippen und Haut. Merke: erfahrene Bergsportler*innen schrecken nicht davor zurück, Lipstick oder Sonnencreme auszupacken. Und wenn du anspruchsvollere Bergwanderungen unternimmst (das gilt je nach Route bereits für Schneeberg und Rax), überlege die Mitnahme eines Helms.

Notfall:
Da gerade am Berg ein Notfall rasch außer Kontrolle geraten kann, solltest du unbedingt vorsorgen. Die Bergrettung kann erschwert alarmierbar sein (z.B. wegen orts- bzw. wetterbedingten Empfangsproblemen) und dann auch Stunden benötigen, bis sie vor Ort ist. Ein Biwaksack schützt vor Wind und Wetter, ein kleines Erste-Hilfe-Päckchen beinhaltet Wundauflage und Bandagen. Mit einem Smartphone kannst du einen Notruf absetzen (Euro-Notruf 112) und deinen Standort ermitteln und durchgeben. Eine Stirnlampe hilft dir bei Dunkelheit aus der Patsche.

Gerade für den Anfang der Bergkarriere empfehlen wir all unseren Mitgliedern, einen Kurs oder einige geführte Touren mitzumachen und mit den Guides zu sprechen. Diese helfen dir gerne weiter bei allen Fragen rund ums Rucksackpacken und was alles am Berg benötigt wird.